Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen können sehr schmerzhaft sein. Sie nehmen gerade bei Kleinkindern oft chronische Verläufe an, wenn die Beweglichkeit der Kopfknochen in diesen entscheidenden infektanfälligen Jahren beeinträchtigt ist.
Häufig ist die Standardtherapie das Einsetzen eines Implantats, des sogenannten Paukenröhrchens, in das kindliche Trommelfell. Sie wird tausendfach praktiziert, aber ist wie jede Operation ein Eingriff, den man sich genau überlegen sollte.
Die Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Krankheiten im Kindesalter. Die meisten Kinder sind jünger als 10 Jahre, meistens nur 3 bis 6 Jahre alt. In meiner Praxis sehe ich viele solcher Kinder, die schulmedizinisch versorgt werden mit Paukenröhrchen und Antibiotikagabe. Kurzfristig mögen diese Interventionen helfen, langfristig zeigen sich sehr häufig chronische Zustände und immer wieder kehrende Nasennebenhölenentzündungen, sowie Mittelohrentzündung.
Studien belegen: Kopfknochen-Beweglichkeit ist wichtig
Durch etliche Studien konnte allerdings belegt werden, dass diese chronischen Erkrankungen nicht allein mit der Funktion des Mittelohres erklärbar sind. Vielmehr zeigen diese Studien, dass es wichtig scheint, die Kopfknochen in diesen entscheidenden infektanfälligen Jahren beweglich zu halten.
Erguss behindert den Sekretabfluss
Da die Mittelohrentzündung mit einer Ergussbildung im Mittelohrraum einhergeht, ist das Abfließen dieses Sekretes und damit die Druckentlastung und Funktionswiederherstellung des Trommelfelles das Hauptziel und der Schlüssel zur Gesundheit. Im Schädel- und Gesichtswachstum entwickeln sich die Strukturen oft unterschiedlich schnell, so dass es in den inneren Strukturen im Kleinkindalter zu unausgeglichenen Drucksituationen kommen kann. Dadurch dass die Ohrtrompete des kleinen Kindes kürzer ist, können Sekrete aus dem Nasenrachenraum leichter ins Mittelohr gelangen. Durch die Mittelohrentzündung selbst, werden die Faszien dieser Kopfseite fester und sorgen ihrerseits für noch schlechtere Beweglichkeit und noch mehr Sekretstau.
Paukenröhrchen: Die Standard-OP
Das Paukenröhrchen bei Mittelohrentzündung und Erguss ist das am häufigsten praktizierte operative Verfahren. Allerdings wird dabei das Trommelfell verletzt, um den Abfluss zu gewährleisten. Das Trommelfell trägt dabei eine Narbe davon, ganz abgesehen von der Belastung des Eingriffes für das Kind.
Die sanfte Alternative
Studien belegen, dass die Behandlung mit manualtherapeutischen Techniken, also sanften passiven Bewegungen an den Kopfknochen, die natürliche Beweglichkeit der Schädelknochen wieder herstellt, gegebenenfalls sogar verbessert und so die Drainage- und Ventilationsfunktion des Mittelohrs sehr günstig beeinflusst.
Das Behandlungsergebnis ist eine verbessert Funktion des Mittelohrs und kann eine Ausheilung der chronischen Zustände im Mittelohr und in den Nasennebenhöhlen bewirken. Die Kinder empfinden die Behandlung als angenehm und kommen gerne.
“Es lohnt sich immer, die spezielle Mechanik von Ohr und Nasennebenhöhlen genau zu prüfen.”